Wohntrends 2024 – Du bist, was Du lebst

2024 ist das Jahr der schrillen Farben. Und der Rundungen. Aber auch des Minimalismus und der dezenten Möbel. Passt nicht zusammen? Doch! Denn bei der Einrichtung ist es wie auf dem Laufsteg – auf einen Trend folgt ein Gegentrend. Manche Stile allerdings sind prägend und haben das Recht zu bleiben. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit. Grundsätzlich gilt – lassen Sie sich inspirieren, aber leben Sie Ihr eigenes Wohnen! Damit das gut gelingen kann, haben wir hier ein paar Wohntrends des Jahres für Sie zusammengefasst. Entscheiden können Sie ja dann immer noch….


Japandi – wenn Ost und West sich verbinden

Genauso wie die Bezeichnung (abgeleitet aus den Wörtern „Japan“ und „Scandi“) ist auch der Einrichtungstrend ein Mix aus zwei unterschiedlichen Stilrichtungen. Auf den ersten Blick sind es zwei gegensätzliche Welten, die hier zusammenkommen. Da ist zum einen Skandinavien, ein Teil Nordeuropas, der für hyggelige Wohnatmosphäre steht – also häusliche Gemütlichkeit und wohlig lange Winterabende. Zum anderen Japan, das für die Philosophie des „Wabi-Sabi“ steht, als für bescheidene Einfachheit.

Auf den zweiten Blick aber wird klar – hier gibt es viele Parallelen, wenn es um’s Einrichten und Gestalten geht. Beide Einflüsse arbeiten mit natürlichen Materialen. So dominiert Holz oft bei den Oberflächen. Dunkles Holz, das eher in Osteuropa verbreitet ist, trifft auf helle Hölzer, die eher in Nordeuropa beliebt sind. Auch Stein, Rattan, Leinen, Baumwolle und Bambus werden gerne im Kontext des Japandi-Stils verwendet.

Die japanische Farbwelt orientiert sich an der Natur. Hauptsächlich kommen erdige Töne wie Beige, Lehm- und Weizenfarben zum Einsatz, die Skandinavier garnieren mit Pastelltönen. Weiße und dunkle Farben dürfen einen leichten Kontrast bilden. Möbel und Deko kommen minimalistisch daher und positionieren sich schnörkel- und damit zeitlos. Weniger ist mehr und das Auge kann und darf sich bei diesem Stil ausruhen. So sollten Sie auf zu viel Deko und auffällige Muster verzichten. Setzen Sie lieber auf hochwertige Materialen, die haben das Potential über Jahre nachhaltig zu wirken.

Dopamin Decor – Farben an die Macht

Wenn es in Sachen Einrichtung eine Antithese zu Japandi gibt, dann ist das sicherlich Dopamin Decor. Bekannt als Botenstoff des Glücks, sorgt Dopamin zwischen den Nervenzellen dafür, dass Vorfreude auf etwas ausgelöst wird, wir motiviert und angespornt werden. Dopamin Decor scheint eine ähnliche Mission zu haben. Der Wohntrend kommt bunt und schrill daher, mit zahlreichen Akzenten und verspielten Formen. Wer auf ihn setzt, kann sich sicher sein, dass Gäste etwa ziemlich viel für’s Auge haben.

Die Mode macht es mit „Dopamine Dressing“ vor – mit ihr wurden knallfröhliche Looks etabliert, die vor allem eines bewirken sollen – Optimismus verbreiten und Gelassenheit fördern. Und das vermitteln auch die Wohnaccessoires. Erlaubt scheint alles, was verspielt und besonders ist – so kann eine Eiswaffel mit schmelzender Kugel als Beistelltisch dienen, ein Affe mit einem Lampenschirm um die schlanken Hüften daherkommen oder eine Vase mit 18 Löchern und sechs Henkeln ihren Platz auf dem Tisch finden. Erlaubt ist, was sich explosiv im Wohnbereich entfaltet.

Auch bei den Möbeln ist Farbvielfalt angesagt, kräftige Farben und Muster dominieren, sowie ausgefallene Formen. Wer den Trend umsetzen möchte, muss sich aber nicht gleich ein knalliges orangefarbenes Sofa ins Haus holen. Bereits bunte Kissenbezüge oder farbenfrohe Drucke können hier den Farbakzent setzen, der den Stil ausmacht. Wichtig – nicht zu jedem Menschen passt der Trend. Wohnpsychologen halten fest – folgen Sie dem Doppel-D nur, wenn der Trend auch zu Ihnen passt, nur dann kann er wirklich glücklich machen. 

Mid-Century – Vergangenheit neu interpretiert

Ein Stil, der schon länger ein Revival feiert, aber gekommen ist, um zu bleiben. Wer’s ausgefallen und glamourös mag, der sollte eine Zeitreise in die 40er, 50er und 60er Jahre antreten. Denn die haben unter dem Titel Mid-Century ihren großen Auftritt. Nach dem Motto „Form follows function“ kommen die Einrichtungsgegenstände eher reduziert daher. Garniert aber werden sie mit einem Hauch Art Déco und Bauhaus. Denn mit Mid-Century zieht bei der Einrichtung auch Luxus ein, der an die „goldenen Zeiten“ mit Häppchen und Cocktails erinnert. 

Hintergrund: Mitte des 20. Jahrhunderts wollten die Menschen vor allem eins – Aufatmen, das Wirtschaftswunder und den „neuen Reichtum“ genießen. Kostbare Dinge, die man sich plötzlich wieder leisten konnte, wurden zu Statements, die heute wieder ihren großen Auftritt haben. Und so findet sich Marmor auf Tischen, neben Messing und Chrom bei der Beleuchtung und vorwiegend Samt auf Sesseln und Sofas. Spiegel mit in farblichen Tönungen runden den Look ab.

Fazit – Be Ethical Individual!

Jedem Wohntrend liegt ein Zauber inne. Und damit jede Menge Inspiration. Allerdings – wer einen Stil wie Japandi konsequent umsetzen will, der hat mitunter einiges zu tun. Bei der Frage nach der Gestaltung der eigenen vier Wände sollte generell eine Frage im Vordergrund stehen: Was passt zu mir und meinem Leben?

Unser Tipp – kreieren Sie aus den Antworten Ihren eigenen Stil. Ihre Umgebung wird Ihnen zusätzlich eine wertvolle Orientierung bieten. Eins ist klar – ganz gleich, wofür sie sich am Ende entscheiden – ein zeitloses Parkett passt zu jedem Trend und unterstreicht den Gedanken der Nachhaltigkeit. Sollten Sie noch einen optischen Impuls benötigen, schauen Sie gerne hier vorbei.